Reinickendorf Raccoons

Raccoons: Ab sofort geben sie der Liga den Buka-Rest!

In der Finalserie gegen die Apolda Bravehearts liegen die Reinickendorf Raccoons aktuell mit 1:3 im Hintertreffen. Vieles deutet darauf hin, dass das märchenhafte Heldenepos der Reinickendorfer Versehrtentruppe zeitnah zu einem Ende kommen wird. Ein Ende ohne Sahnehäuchen, eines ohne Meisterschaft. Aber eines mit sehr viel Zufriedenheit über das Erreichte in der zurückliegenden Spielzeit.
Nur ein Mann mag sich noch nicht damit abfinden, dass die beste Saison der Vereinsgeschichte ungekrönt bleiben soll: Sly23, charismatischer General Manager der Nordberliner, lässt derzeit nichts unversucht, um nicht doch noch den Turnaround zu schaffen.
Anders ist es nicht zu erklären, warum er ausgerechnet heute Morgen, nur wenige Stunden vor Spiel 5 der Finalserie, vor die Presse trat. "Zeichen setzen", "Signale in die Mannschaft senden", "noch einmal kitzeln", waren noch die harmlosesten Floskeln, die gefallen waren, ehe Sly mit einigen seiner Spieler unbekannt hart ins Gericht ging.

"Wenn ich mir den Furunkel in seiner aktuellen Form anschaue, wird mir ganz schlecht", ließ Sly kein gutes Haar an seinem Keeper, der in der kommenden Saison durch Benjamin Buresch ersetzt werden wird. "Spielt das ganze Jahr eine solide Saison und bricht dann konditionell im Finale ein. Bedauerlich, dass wir den gerade für jedes Spiel fitspritzen müssen, aber mit einer Nummer 3 im Tor gewinnt man eben keine Meisterschaften". Auch von Claes Ikeasson zeigte sich Sly zuletzt menschlich enttäuscht, da dieser nach einer Verletzung nicht schnell genug wieder auf 100% Einsatzfähigkeit gekommen war. "Der soll jetzt mal die Pobacken zusammenkneifen. Es ist die wichtigste Serie der Vereinsgeschichte und der laboriert da an so einem kleinen Sehnenabriss bis zum Sankt Nimmerleinstag, könnte ich mich aufschweden!", redete sich Sly weiter in Rage und drohte Ikeasson bereits damit, in der kommenden Saison weniger Eiszeit zu erhalten.

"Wir werden auf seiner Position auf jeden Fall noch einmal nachlegen müssen", schlussfolgerte Sly. Wie er dies konkret zu tun gedenkt, wurde heute ebenfalls bereits veröffentlicht. Da das kaiserliche Dekret aus Bremen nach wie vor Gültigkeit besitzt und die Raccoons einen osteuropäischen Spieler vor dem Ruhestand bewahren und ohne Widerworte in ihre Equipe überführen dürfen, wird diese Möglichkeit genutzt, um die eigene Defensive zu stärken.

Dem Vernehmen nach sind während der Sichtung des Marktes einige rumähnliche Getränke geflossen, ehe sich Chefcoach Kondibolsky und Zampano Sly auf eine Personalie einigen konnten. "Wir nehmen heute nun kein Vlad mehr vor den Mund und geben den Namen unseres nächsten Neuzugangs bekannt. Er ist wahrlich kein unbeschriebenes Vlad, nicht irgendein daher gelaufener Durchschnittsakteur, das würde den Raccoons nicht gut zu Gesicht stehen. Wir verpflichten nur noch Akteure, die "better then all the Rest" sind, ergo: "simply Tepes"!

Gestatten, meine Damen und Herren: Vlad Tepes, 36 Jahre alt, aktuell bei den Freiburg Hawks unter Kontrakt und dort mit über 20 Minuten Eiszeit tragende Säule der Defensive. In seiner Karriere sammelte er stolze 803 Ligaspiele, 438 Scorerpunkte, über 2000 Hits und ist hierbei mit einer beachtlichen +127 über all die Jahre gekommen.

Tepes erhält die Nummer 58 und den längst möglichen Vertrag. Auch sein Gehalt ist bereits durchgesickert. 401.000 wird Tepes jährlich verdienen. "Finanzieren wir auf Leibasis", bügelte Sly kritische Nachfragen zur monetären Situation der Waschbären ab. Und auch kritische Stimmen, dass man auch Spieler hätte holen können, die bereits Titel gewonnen und mehr Erfahrung an der Spitze der Liga gehabt hätten, wollte Sly nicht all zu nah an sich heran lassen.

"Der Spieler hat noch keine wirklich nennenswerte Erfolge errungen. Kommt vielleicht noch.", steht auf der TOHL-Website geschrieben. Kommt ganz sicher, wird man ab morgen in Reinickendorf entgegnen.

Sven Jorenstift
für TOHL Magazine

Mittwoch, den 01.März 2023 - 08:33 Uhr - Reinickendorf Raccoons

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