Steelers all the way
Das All. Irgendwo zwischen Murmeltiertag und Reizüberflutung gehen die Icetobe Steelers ihrer irdischen Existenz nach und tun, was so ein Eishockeyverein halt so tut. Spieler an- und verkaufen, sich mit köstlichen Spirituosen der (Halb-)Öffentlichkeit präsentieren, das eine oder andere spektakuläre Ding drehen und halt drei Mal wöchentlich Eishockey je nach Bedarf spielen, kämpfen, zelebrieren, raufen oder was auch immer gerade notwendig ist, irgendwie das Haupt sportlich aus der Schlinge zu ziehen.
Da sie das schon sehr lange machen, gelten sie als ein Traditionsverein und erfreuen sich reger Beliebtheit von rund um Bietigheim bis an den Rand des Bissinger Hoheitsgebietes. Welch geschickter Grenzzug dem Kaiser dort einst gelungen ist.
Uns tangiert das Ganze eigentlich eher wenig. Das Team ist eines von vielen. Mal gewinnen die, mal verlieren wir, meist ist es knapp und wie bei den anderen 18 Teams der Liga auch ist man eigentlich ganz froh, wenn man sie danach wieder los ist.
Dies könnte so ein schöner sportphilosophischer Ansatz sein, doch es ist einmal mehr Saisonende und aktuell werden wir die Steelers da nicht mehr los! Zum dritten und zum Glück letzten Mal (vorerst) stellen die Steelers in drei der letzten vier Hauptrundenspiele den Gegner der Pink Pride. Schon wieder, wie Forrest Gump sagen würde. Denn das hatten wir doch schon einmal. Letzte Saison!
Der Beelzebub würfelte damals dann die Punkte exakt so zurecht, dass es mit dieser Partie dann auch in den Playoffs direkt weiter ging und weitere sechs kräftezehrende Vergleiche folgten. Schon wieder, wie Forrest Gump sagen würde. Denn auch dieses Duell scheint in der ersten Playoffs-Runde eine rudeltieranmutende Spielpaarung zu sein.
Wenn man sich die Tabelle anschaut und die Potentiale bedenkt, scheinen beide Teams erneut ein Aufeinandertreffen in der ersten Playoffs-Runde zu forcieren oder zumindest nicht vermeiden zu wollen.
Tatsächlich haben es beide Teams auch nicht mehr wirklich in der eigenen Hand, weil sie bevorzugt einander duellieren. Die Steelers sind Erster der Conference mit zwei Punkten Vorsprung auf den Bravehearts und Saints auf den Plätzen. Zum Viertplatzierten gibt es großzügige 6 Punkte Abstand, sprich: wenn die Eisernen es wirklich episch vergeigen wollten, werden sie Dritter.
Die Aliens haben als Conference-Siebter einen Zähler Rückstand zu den auf Platz 6 rangierenden Powerpanthers. Vier Punkte hinter den Pink Pride bringt sich die Palastgarde seiner hoffentlich progressiv genesenden Majestät in Stellung, die ob eines pinken Hauptrunden-Schlussspurt-Fiaskos mit dem Platz 7 liebäugeln würde. Die Heartbreakers auf Rang 9 sind sechs Zähler weg und auch wenn sie sämtliche Hauptrundenspiele gegen die Aliens gewinnen nutzt es den Herzensbrechern wenig, weil sie sonst außer den Punkten gegen die Aliens kaum weitere Zähler holen. Dafür aber jede Saison gestandene 3rd Line Spieler mittleren Alters für ihren 1st Round Draft Pick, der offenbar überall einen höheren Wert besitzt als am Prenzlberg. Aber wir schweifen ab.
Gehen wir also mal die Potentiale der drei Steelers-Begegnungen durch.
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass den Aliens eine starke Serie gelingt und viele Punkte auf der pink side of life landen, wäre Rang 6 eine realistische Belohnung, während die Steelers Federn lassen und auf Platz 3 durchgereicht werden könnten. Was für die Playoffs die Paarung: Steelers vs. Aliens bedeuten könnte. Schon wieder, wie Forrest Gump sagen würde.
Ähnlich ist, wenn die Steelers nicht nur als Team sondern auch in den Begegnungen gegen die Aliens ihrer Tradition treu bleiben und den Intergalaktischen zwar Achtungserfolge, aber keine Punkte überlassen. Platz 1 sollte damit für die Schwaben zu sichern sein, während die Aliens selbst um Rang 7 fürchten müssen. Platz 8 bedeutet für die erste Runde der Playoffs die Paarung: Steelers vs. Aliens. Schon wieder, wie Forrest Gump sagen würde. Na ja, er war halt nicht die hellste Kerze in den vietnamesischen Napalmwäldern.
Wursteln sich beide Teams so durch und teilen die Punkte, ist den Aliens Platz 7 ziemlich sicher, während die Steelers um ihren Platz an der Sonne fürchten müssten. Und was der Vizetitel der Hauptrunde für die Steelers mit Blick auf die erste Playoffs-Runde dann bedeuten würde, kann sich jeder denken, weshalb ich es auch gar nicht mehr zusätzlich hinschreiben werde.
Für die Steelers sind wir vermutlich gerade ungefähr so etwas wie SPAM. Nicht die Junk-Mails sondern eher das Zeug aus dem Monthy Python Sketch
Link. Es ist an uns kein Vorbeikommen. Wir werden kein Buch mit sieben Siegeln, aber ein Vermeiden ist nicht. Mindestestens drei, schlimmstenfalls zehn der nächsten elf Spiele der Steelers sind die Pink Pride der Gegner. Müssen die Steelers das wundervolle pinkfarbene Jersey des Gegners vor und im Auge haben. Und wenn wir schon, wie in alter Tradition nicht gewinnen: nerven werden wir sie. Mürbe machen vielleicht auch wieder. Vielleicht genau wie letzte Saison. Klappe, Forrest!
Bestenfalls ist aber auch ein anderer Gegner drin. Der ex-pinke Low-Performer Alistair McAlbustier könnte mit den Bravehearts vorbei schauen, wenn es gut läuft. Laufen McAl's Playoffs dann wie die letzten, liegt gar eine Sensation in der Luft. Ansonsten sind da auch noch die Saints, die bis heute noch nicht wissen, wie sie eigentlich diese Hauptrunde haben zusammen spielen können. In den Playoffs werden sie Favorit sein und wenn das katholische Fegefeuer für erfolglose Christen nicht Damokles Schwert genug ist, gelingt uns vielleicht mal wieder ein Blattschuss gegen einen 1st Liner. Sprich: auch hier wäre der Wettbewerb noch nicht abgeschenkt.
Letzten Endes aber nehmen wir auch die Steelers. Da weiß man, was man hat und keine Serie hält ewig. Ein beunruhigendes Wissen, was man sowohl im als auch über dem Ellental nur allzu gut kennt.
Dienstag, den 17.September 2024 - 22:35 Uhr - Aliens
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