Reinickendorf Raccoons

Raccoons: Auf ein Frühstück mit...

... Hans Hammerhart.


Noch immer befindet sich ganz Eishockey-Deutschland in einer Art Schockstarre. Das brutale Vorgehen von Per Vers gegen Hans Hammerhart hat sich tief in das Gedächtnis der TOHL-Fans eingebrannt. Zu brutal die Bilder, zu schwerwiegend die davongetragenen Verletzungen, als dass man zur Tagesordnung hätte übergehen können. Mittlerweile sind sechs Wochen ins Land gegangen - Grund genug für uns, den Sportsfreund Hammerhart auf ein Frühstück im Hospital zu besuchen.


TOHL Magazine: Herr Hammerhart, die wichtigste Frage zuerst: Wie geht es Ihnen?

Hans Hammerhart: Mir geht es den Umständen entsprechend gut, vielen Dank der Nachfrage. Die gebrochenen Schienbeine wachsen langsam wieder zusammen. Meine abgetrennten Finger hat man mir wieder angenäht, auch wenn den Ärzten hierbei ein kleiner Fehler unterlaufen ist...

TM: Ärztepfusch? Medizinskandal? Können wir das eventuell medial verwerten? Was ist passiert?

HH: Man hat im Eifer des Gefechts leider den kleinen mit dem Mittelfinger vertauscht. Sieht jetzt ein wenig albern aus. Aber auch daraus werde ich das beste machen. Ich freue mich schon auf die nächste Begegnung mit der Polzei. Da kann ich ja dann getrost den Stinkefinger zeigen, ist ja genaugenommen dann der kleine. Freue mich schon auf die juristische Auseinandersetzung und auf den Präzedenzfall, den ich da schaffen werde. Schwieriger wiegt da schon die Verletzung, die mir Per Vers zugefügt hat, als er mir von hinten diesen Holzpflock durch den Rücken gerammt hat.

TM: Bitte was?

HH: Ja, das geschah abseits der TV-Kameras. Der Typ ist noch ein wenig kaputter, als bislang von allen angenommen.

TM: Puh. Bei all diesen Grausamkeiten, die man Ihnen angetan hat, muss ja die Stellungnahme der Raptors ein Schock für Sie gewesen sein. Dort sprach man davon, Sie würden lediglich simulieren und wären untergetaucht, um ihre Frau nicht alimentieren zu müssen...

HH: Wäre mein Lachmuskel nicht durch Per Vers durchtrennt worden, könnte ich darüber nur müde lachen. Ich trage einen Ganzkörpergips, liege seit 6 Wochen im Krankenhaus, kann außer meine Augenlider nichts bewegen, habe ein Loch in der Brust, sodass man durch mich durch Fernsehgucken kann. Aber ich mache auch Fortschritte. Mit meinem Physiotherapeuten arbeite ich gerade am Muskelwiederaufbau. Mein Schließmuskel ist mittlerweile schon wieder soweit, dass ich selbstständig entscheiden kann, wann genau ich mir ins Korsett kote.


Hans Hammerhart: Haut sich zum Frühstück gerne mal zwei Pfannen in die Eier

TM: Also werden Sie zum Beginn der Play-Off's noch nicht wieder fit sein?

HH: Nein, noch nicht ganz. Aber vielleicht beende ich die "Simulation" ja doch noch... - so uninteressant sind die Play-Off's gegen Apolda ja nun eigentlich nicht (seufzt)!

TM: Was trauen Sie den Mannschaftskameraden zu? Wie sieht die Prognose für die erste Runde aus Ihrer Sicht aus?

HH: Die Jungs haben 7 der letzten 10 Spiele gewonnen und die letzten 5 sogar in Serie. Das Torhütergespann ist in Topform, die angeschlagenen Spieler sind rechtzeitig wieder fit geworden. Besonders erleichtert sind wir alle, dass Alex Roeschs Verletzung nicht ganz so schwerwiegend war, wie im ersten Moment befürchtet wurde. Ich glaube, wir sind zum richtigen Zeitpunkt an unserem Leistungszenit angelangt. Wir gehen nicht chancenlos in die erste Runde...

TM: Glauben Sie, dass wir Sie 2019 noch einmal auf dem Eis sehen können?

HH: Die Ärzte geben mir noch drei Monate. Habe noch nicht nachgefragt, was genau das bedeutet. Ich habe auch keine Ahnung, wann genau das 7. Finalspiel angesetzt ist. Die Jungs müssen auf jeden Fall sehr weit kommen, damit ich eine Chance auf eine Eiszeit habe. Schön wäre es, wenn wir die Saison bis 2021 strecken könnten. Bis dahin werde ich bestimmt wieder selbstbestimmt winken und vielleicht sogar einen Schläger halten können.

TM: Vielen Dank für das Gespräch, Ihnen weiterhin gute Besserung!

HH: Danke. Aber jetzt kommt auch gleich die Schwester und schaut nach, was sich unter der Gipsschale in den letzten drei Stunden so alles angesammelt hat. Würde Sie dann jetzt auch herzlichst bitten, das Zimmer zu verlassen. Und bestellen Sie der Leserschaft bitte freundliche Grüße vom Simulanten!


Ray Konvaleszenz
für TOHL Magazine

Donnerstag, den 31.Oktober 2019 - 22:08 Uhr - Reinickendorf Raccoons

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