Die Herrschaft der Schatten
Der TOHL Champion der Saison 15 ist gekürt und kommt in diesem Jahr von der Schattenseite der Liga!
Nachdem die Shadows die Regular Season relativ.klar gewinnen konnten, war man in London davon ausgegangen das nächste Opfer des Presidents-Trophy-Fluchs zu werden. War man doch bereits im Vorjahr mit einem starken Kader am späteren Meister aus Kassel in 7 Spielen in der ersten Runde gescheitert (bezeichnender Weise nach einer 3:2 Führung).
Doch während Nacho-Gate im Vorjahr das Ende eines tiefen Playoffruns für die Shadows bedeutete, hatte man in London dieses Jahr das Glück auf der eigenen Seite. Ganze drei Serien konnten trotz eines 2:3 Rückstands noch gewonnen werden. Dass sie es in London spannend mögen, wurde vor allem in den Finals nochmal auf die Spitze getrieben als die beiden letzten Partien jeweils erst in Overtime gewonnen wurden.
Es war ein würdiges TOHL Finale das durchaus zwei Sieger verdient gehabt hätte. Mit den Shadows und Steelers standen sich beide Conference Gewinner gegenüber, eine enge Serie war quasi vorprogrammiert. Dass die Serie ausgerechnet mit einer 0:5 Abreibung für die Shadows vor heimischem Publikum begann war dann aber doch eine Überraschung. Doch wer dachte dass es in dieser Serie danach nochmal eindeutig werden würde, hatte sich getäuscht. Die Teams schenkten sich nichts, es gab auf beiden Seiten eine ganze Reihe an Verletzten (die meisten davon ohne Fremdeinwirkung) und auch taktische Geheimnisse gab es keine, gab es doch eine lange Liste an Spielern die in ihrer Karriere bereits für beide Teams aufliefen.
Dass es am Ende des Tages die erste Reihe der Shadows war, die die Serie zugunsten der Londoner entschied, war dann nur passend. Mit Marco Yelmorini verabschiedete sich eine TOHL-Legende mit einem Titelgewinn in den Ruhestand. Chris Mastree - einst in Bietigheim ausgebildet - wurde am Ende der Vorsaison per Trade geholt und legte in den Playoffs ganze 34 Punkte auf, die zweitbeste Punkteausbeute in der TOHL Playoff-Historie. Und dritter im Londoner Offensiv-Bunde war Morgan Latte - manch einer erinnert sich noch an einen fragwürdigen Trade der Shadows mit den Powerpanthers vor der Saison 14 welcher eben jenen standhaften RW letztendlich nach London brachte...
Natürlich gab es aus Londoner Sicht in den Playoffs noch andere Helden... Lance LeGault hatte zwar nicht die besten Fangquoten, war aber dennoch ein starker Rückhalt. Petr Hartz - normalerweise nicht für seine Scorerqualitäten bekannt - lieferte den Gamewinner in Spiel 6 der Finals in der OT. Sly Delvecchio - während der Saison genau dafür verpflichtet die Londoner Chancen auf Erfolge in den Playoffs zu erhöhen - verhinderte quasi im Alleingang das aus in der ersten Runde. Joey Johnson spielte nach einer eher mittelmäßigen Saison starke Playoffs und mutierte dabei zum Torschützen par excellence. Kunni Lingus und Loban Brambulov verpassten Spiele aufgrund von Verletzungen, zeigten dann aber umso mehr warum sie sich in London das Prädikat "unverzichtbar" verdient haben. Und Mats Lund zeigte einmal mehr eben jene Qualitäten als Passer die man sich in London bei seiner Verpflichtung erhofft hatte.
Dass es in den Playoffs allerdings nicht nur um Talent und Können geht, steht außer Frage. Auch die Glücksfee muss man auf der eigenen Seite haben und eben diese schien in den diesjährigen Playoffs ein Dauergast auf der Londoner Bank gewesen zu sein. Bestes Beispiel dafür ist wahrscheinlich die folgenden Statistik: in drei Runden fingen sich die Shadows innerhalb der ersten beiden Spiele einen SO, lagen dann in eben jenen Serien jeweils mit 2:3 zurück nur um am Ende doch noch zu gewinnen. Mehr Glück als Können? Höchstwahrscheinlich - aber beschweren dürfen sich die anderen. Denn jetzt startet in der TOHL die Herrschaft der Schatten. Zumindest mal für ein Jahr...
Samstag, den 30.November 2024 - 09:58 Uhr - London Shadows
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