Aliens

Die Wunderheilung des Soltan F.

Das All. Was nutzt hochmoderne Technologie, wenn man sie nicht vollumfänglich nutzt? Auf dem Raumschiff lieben sie Herausforderungen nach wie vor. Besonders ehrgeizig aktuell: das Aliens Medizinteam, bestehend aus Prof. Dr. Do Ping und Dr. Ana Bolika. Beide absolute Koryphäen in organischer Wiederherstellung - insbesondere für den Sportgebrauch.

Ihre Herangehensweise experimentell, ihre Methoden fragwürdig, die Ergebnisse jedoch überzeugend, erwog das Management am Wochenende eine neue Machtdemonstration.
Bekommt das dynamische Duo mithilfe von Alien-Technik und eigenen, einzigartigen Fähigkeiten Routinier Soltan Fringel aus der Sportinvalidität?

Es fand ein Gespräch mit dem Spieler statt. Dieser beschränkte sich zwar eher aufs Zuhören, auch weil diverse Schwellungen und Brüche noch nicht ausreichend für eine übliche Kommunikation abgeklungen war. Doch grunzte oder raunte er an den richtigen Stellen und setzte einen Fingerabdruck auf die Verzichtsklausel bei Fehlversuch und den Klageverzicht gegenüber unseren Ärzten. Ob dabei nun der Finger das Papier berührte oder umgekehrt - ach, sein wir nicht päpstlicher als der Papst. Letztlich kam zusammen, was zusammen kommen sollte.

Heute Vormittag dann wurde der Verteidiger in insgesamt drei Plastiktüten aus der Freiburger Nosferatu-Klinik aufs Raumschiff gebeamt. Nachdem Prof. Dr. Do Ping und Dr. Ana Bolika das Szenario betrachteten, er die Nase rümpfte und sie eine Augenbraue hochzog, begannen die beiden ihre Wunderheilung.

Organische Rekonstruktion ist zwar ungeheuer aufwändig und enorm schmerzhaft (weshalb das Sprachzentrum des Herrn Fringel auch wohlweislich zuletzt wieder hergestellt wurde. Man stelle sich das stundenlange Geschrei vor. Irgendwann glauben die umliegende Patienten die Ausrede, dass Schreien resultiere aus dem Erhalt der Rechnung auch nicht mehr...), dafür geht sie enorm flink.

Schon am Spätnachmittag fühlte sich Soltan Fringel fit wie selten, war am Abend erstmals mit dem Team auf dem Eis und absolvierte den Medizincheck mit der Soveränität eines 36-jährigen Vollprofis.

Es wäre alles so schön, doch es kommt noch besser für die Liga und das Mediziner-Duo der Aliens:
des Kaisers Hof wittert ob solcher Machenschaften einerseits eine gewisse Wettbewerbsverzerrung, andererseits wäre es auch jammerschade, würden diese ärztlichen Errungenschaften nicht allen Erdenbürgern zur Verfügung stehen.

Daher wurde per höfischem Dekret beschlossen: werden langzeitverletzte Profis in der TOHL entlassen, geht deren Weg direkt auf die Krankenstation der Aliens, die Doktoren Ping und Bolika stellen den Klumpen Mensch wieder soweit her, dass eine Fortsetzung der professionellen Karriere möglich ist und zwar unabhängig davon, ob dieser Spieler nun bei den Aliens unterschreibt oder an einem anderen TOHL-Standort. Die Ligenleitung wie das Ärzteteam der Pink Pride wurden bereits per schwedophilem Botenreiter informiert.

Dies gilt jedoch nur für langzeitverletzte Spieler, die in den UFA-Markt entlassen werden. Sonst könnte ja jeder kommen! Daher müssen auch die regulär verletzten Spieler der Aliens weiterhin konventionell behandelt werden. Einfachheit hin, Effekt her!

Soltan Fringel jedenfalls ist zufrieden, freut sich auf seine Saison im All und wird zukünftig mit der Rückennummer 70 auflaufen. Theoretisch bereits ab Mittwoch gegen die Bucks. Dies liegt in der Entscheidungsgewalt von Trainer Mussi Hartkakken.

Montag, den 03.Juni 2024 - 23:54 Uhr - Aliens

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